Das ist doch schon so lange her und muss jetzt
mal gut sein - oder?
Vielleicht kennst du diesen Satz genau so oder so ähnlich. Vielleicht hast du ihn zu hören bekommen oder sagst ihn dir selbst immer mal wieder.
Warum sind die Dinge nicht einfach gut, wenn wir sie doch verstanden haben und immer wieder durchgearbeitet haben in Gesprächen? Warum ist da immer noch dieses beklommene Gefühl im Bauch oder die Enge in der Brust, wenn ich doch weiß, dass ich hier und heute sicher bin und mir gerade nichts passiert?
In meinem Artikel zum Thema "Das Fundament der Authentizität - Sicherheit" habe ich bereits beschrieben, dass längst vergangene Situationen noch in uns wirken können und warum das so ist.
Was vielen Menschen passiert auf ihrem Weg hin zu einem immer bewussteren Umgang mit sich und in ihren Beziehungen ist dabei, dass sich eine neue Erwartungshaltung bildet. Sie verlangen von sich, irgendwann am Ziel angekommen zu sein. Irgendwann mit bestimmten Themen für immer durch zu sein.
Dieser Wunsch entspringt so oft der Hoffnung auf ein dauerhaft leichtes und freudvolles Lebensgefühl nach all der Anstrengung, verzweifelten Momenten und noch viel mehr; so viel Liebe und Verständnis für diesen Wunsch!
Unzählige Stunden der Persönlichkeitsentwicklung, so viel Energie zum hinsehen, fühlen, integrieren all der eigenen Themen und Anteile; immer wieder die Momente der Müdigkeit und des frustrierenden Gefühls, vermeintliche Rückschritte zu machen. Denn ja: Dieser Weg verläuft in Wellen, dreht sich mal im Kreis, bleibt stehen, biegt nochmal ab und kehrt um, um eine andere Abzweigung zu nehmen und braucht vor allem eins - immer wieder Pausen zum Durchatmen!
In meinen Augen ist es endlich mal gut, wenn wir es "gut" sein lassen im Sinne von annehmen, dass es ist, wie es ist und wir einen neuen Umgang damit gefunden haben.
Was immer das Thema ist: Es darf genau so da sein, wie es jetzt gerade ist. Erst nach diesem Schritt ist es möglich, einen anderen Umgang damit zu finden.
Erinnerst du dich an eine Situation in deinem Leben, in der du etwas teilen solltest, was du gerade erst bekommen hast? Der geliebte Teddy ist noch lange nicht all den anderen Kuscheltieren vorgestellt und schon heißt es "Jetzt gib doch mal dein Spielzeug ab!". Wie können wir etwas abgeben, was wir selbst noch nicht vollständig in Besitz genommen haben, was uns noch gar nicht ganz gehört?
Wie können wir etwas verändern, dass wir so, wie es ist, noch nicht vollständig angenommen haben?
Aus diesem Grund ist die Annahme von allem, was jetzt ist, in meinen Augen einer der wichtigsten Schritte auf unseren Wegen - heraus aus dem Widerstand und Kampf um liebevoll Schritt für Schritt Veränderungen gestalten zu können, wo wir uns Veränderungen wünschen.
Dabei bedeutet Annahme nicht, mit allem einverstanden zu sein.
Alles, was in dir ist, bleibt in dir. Nichts davon geht weg. Alles andere ist in meinen Augen ein falsches Versprechen. Was jedoch möglich ist, ist ein neuer heilsamerer Umgang mit deinen Themen. Das kann dir ein anderes, friedlicheres Lebensgefühl schenken.
Für deine Begleitung kontaktiere mich und sieh dir auch meine Angebote an, die wir gerne entsprechend deinen Bedürfnissen anpassen. Hast du Fragen? Stell sie mir von Herzen gern!