Im Hier und Jetzt sein - aber wie?
Vermutlich kennst du das ebenso gut wie ich: Du möchtest etwas genießen, einen ruhigen Moment gestalten, meditieren oder einfach eine Tasse Tee trinken und zack: Schon wandern deine Gedanken umher.
Was bedeutet es, im Hier und Jetzt zu sein? Für mich bedeutet das, präsent zu sein im jetzigen Moment im Sinne von bewusst wahrnehmen: Wie sitze, stehe, liege ich...
Das bringt mich direkt zu einer ersten Übung, die mich präsent im Moment sein lässt:
Was höre ich? Zwitschern Vögel? Höre ich den Verkehr? Nehme ich Gespräche um mich wahr oder klingt aus irgendeiner Richtung Musik?
Was sehe ich? Die Taube, die im Baum landet. Das goldene Schimmern meines Kerzenhalters. Wie das Sonnenlicht den Raum erhellt.
Was spüre ich? Die Wärme der Sonne. Den Holzboden unter meinen Füßen. Den Stoff meines Shirts auf meiner Haut. Wie die Luft kühl in mich hineinfließt beim Einatmen. Ist mir kalt, warm, fühlt sich die Temperatur genau richtig an in diesem Moment?
Was schmecke ich? Kann ich die Zahnpasta vom Zähneputzen oder den Geschmack des gerade getrunkenen Schluckes Tee wahrnehmen?
Eine weitere Übung, die ich hierzu sehr liebe, ist die Orientierung im Raum:
Ich nehme wahr, wie ich sitze oder stehe, spüre meine Füße am Boden, das Kissen im Rücken und beginne, mich umzusehen. Dabei bewege ich meinen Kopf langsam, blicke nach links, nach rechts, oben, unten, um mich herum. Das Bewegen meines Kopfes dabei gibt meinem System das Signal, dass dieser Ort ge-sicher-t ist und gleichzeitig nehme ich alles bewusst wahr und bin im Moment. Wenn ich zwischendurch abdrifte, kehre ich zurück zu meiner bewussten Wahrnehmung in dem Moment, in dem ich mein Abdriften bemerke.
Das gilt für alle Übungen. Jede Übung ist dazu da, dich zu unterstützen und kein weiteres To Do, das es zu vollenden oder erreichen gilt.
Und dann ist da unser Atem. Was für ein großartiger Reflex und was für eine Ressource im bewussten Wahrnehmen!
Die Hand auf meinen Bauch zu legen und tief bis in den Unterbauch einzuatmen oder mit dem Atem zu spielen und ihn an unterschiedliche Orte in meinem Körper zu lenken ist so kraftvoll. Hast du schon einmal in deinen Rücken geatmet oder in deine Füße?
Vielleicht hast du schon von verschiedenen Atemtechniken gehört oder sie sogar ausprobiert. Ich lade dich ein, achtsam mit dir zu sein. So manche Technik kann Stress in dir auslösen indem sie dich an alte Atemmuster aus stressigen Situationen in deinem Leben erinnert. Nicht alles ist für jede und jeden. Wenn du dich unsicher fühlst, probiere es beim ersten Mal in Begleitung aus.
Experimentiere gerne mit deinem Atem und denk immer daran: Es darf Freude machen und leicht sein und jeder Mensch hat sein ganz eigenes Empfinden. Was mir Freude macht, nervt dich vielleicht total und was dir leicht fällt bringt mich vielleicht dazu, mir die Haare zu raufen. ;)
Hab von Herzen viel Freude beim Ausprobieren und dich spüren im Hier und Jetzt!
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